Klima-Splitgerät für Wohnräume (Bild: Stiebel Eltron)

Klima-Splitgeräte sind in verschiedenen Größen erhältlich, technisch ausgereift und arbeiten sehr zuverlässig. Bild: Stiebel Eltron

Draußen ist es brütend warm. Ulrich Thomas, Beauftragter für Innovation und Technologie des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW, gibt Tipps, wie man das Hitzerisiko in den eigenen vier Wänden minimiert und welche Art der Klimatisierung sinnvoll ist.

1. Welche Tipps sollte man beherzigen, um das Haus so kühl wie möglich zu halten?

Während der heißen Zeit ist es ratsam, nur früh morgens und spät abends mit weit geöffneten Fenstern zu lüften. Tagsüber sollten Rollläden, Jalousien und Gardienen geschlossen sein. Ein Gebäude hat viel Masse, die dafür sorgt, dass sich hohe Außentemperaturen nicht sofort in der Intensität auswirken, wie beispielsweise im Auto. Ist das Gebäude aber einmal aufgeheizt, dauert es deutlich länger bis es in den Räumen wieder kühler wird.

Sehr Empfehlenswert ist moderates Air Conditioning beispielsweise für Senioren, da sie besonders empfindlich sind und Hitze schnell zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Darüber hinaus wird klimatisierte Luft in Sporthallen oder Fitnessstudios als sehr angenehm empfunden. An sehr heißen Tagen denken aber auch immer mehr private Haushalte über kostengünstige Klimatisierungsmöglichkeiten nach.

2. Gibt es Klimalösungen, für die keine Bauarbeiten notwendig sind?

Bauarbeiten können nur vermieden werden, wenn die Leitung zum Abtransport der warmen Luft durch die Öffnung eines gekippten Fensters nach außen gelegt wird. Dann arbeitet das Gerät aber gegen die Wärme an, die sich durch die Fensteröffnung hereinschleicht. Das ist nicht nur ineffektiv, sondern Energieverschwendung.

Erfahrungsgemäß entscheiden sich Interessenten recht schnell dazu, in eine „vernünftige“ Klimaanlage und die dafür erforderlichen Baumaßnahmen zu investieren. Weltweit sind zur Raumluftkühlung sogenannte „Splitgeräte“ im Einsatz. Die gibt es schon für unter 1.000 Euro inkl. Montage. Sie arbeiten mit einem Außengerät, das die Wärme an die Außenluft abgibt, die mit dem Innengerät dem Raum entnommen wurde. Diese Anlagen sind eine Alternative zu integrierten Lüftungs- und Klimakonzepten für die gesamte Immobilie, deren Nachrüstung im Bestand sehr aufwändig und kostspielig sein kann. Splitgeräte sind in verschiedenen Größen erhältlich, technisch ausgereift und arbeiten sehr zuverlässig.  

3. Klimaanlagen gelten allgemein als Stromfresser. Ist das tatsächlich so?

Split-Klimaanlagen funktionieren nach dem effizienten Wärmepumpenprinzip. Das hat überhaupt nichts mit Energieverschwendung zu tun. In Deutschland wird Raumkühlung in Gebäuden schlicht als purer Luxus gesehen ­– ganz im Gegensatz zur Klimaanlage im Auto. Es ist also eher eine Komfortfrage.

Die Verbrauchskosten von Klimaanlagen hängen von vielen Faktoren ab, beispielsweise vom Raumvolumen, der Außentemperatur und der Dämmung des Gebäudes. Der Einfluss dieser Parameter ist so groß, dass eine pauschale Bezifferung der Energieverbräuche schlicht weg nicht möglich ist. Diese Frage kann aber ein Innungsfachbetrieb Lüftung/Kälte/Klima mit überschaubarem Aufwand nach Aufnahme der Daten individuell beantworten.

 

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