Heizung entlueften

Luft in der Heizungsanlage, das ist grundsätzlich ein Problem. Grundsätzlich sollte zu Beginn der Heizperiode geschaut werden, ob entlüftet werden muss. Bild: Nils Kemmerling / FVSHK NRW

Die Heizsaison ist gestartet und bei Ihnen gluckert es in den Leitungen? Gregor Hoffmann, unser Experte und technischer Referent des Fachverbandes SHK NRW, gibt Tipps zum richtigen Entlüften der Heizungsanlage.

Warum müssen Heizkörper entlüftet werden?

Luft in der Heizungsanlage, das ist grundsätzlich ein Problem. Luft überträgt die Wärme deutlich schlechter als Wasser. Somit muss mehr Heizenergie aufgewendet werden, damit der Bewohner die gewünschte Temperatur im Raum erreicht. Darüber hinaus sind in der Luft im Heizkörper auch Bestandteile, die Korrosion verursachen – wie zum Beispiel Sauerstoff. Luft im Heizkörper bedeutet also auch, dass die Gefahr von Schäden in der Heizungsanlage steigt. Diese Erkenntnisse und somit auch die Entlüftung der Heizkörper treffen auf alle Warmwasserheizung zu.

Wann und wie oft sollte man seine Heizung entlüften?

Grundsätzlich sollte zu Beginn der Heizperiode geschaut werden, ob entlüftet werden muss. Ob dann wirklich entlüftet werden muss, kann pauschal nicht gesagt werden. Dies hängt einfach von zu vielen Faktoren ab, die nicht immer erkennbar oder absehbar sind.
Grundsätzlich gibt es zwei sehr deutliche Anzeichen, dass entlüftet werden muss.

  1. Wenn ein Heizkörper nur stellenweise warm wird und das auch noch, wenn man den Thermostatkopf auf höchste Stufe gestellt wurde.

  2. Wenn ein Plätschern, fast wie bei einem kleinen Bach, im Heizkörper hörbar ist.

Sollte das allerdings mehr als einen Heizkörper betreffen und sich eventuell sogar mehrfach wiederholen, sollte dringen ein Heizungsfachbetrieb mit der Inspektion der Heizungsanlage beauftragt werden, da mit der Anlage etwas nicht in Ordnung ist. Im Normalfall, sofern es lediglich einen Heizkörper betrifft, ist das eine Sache von Minuten.

Wie funktioniert das Entlüften und was braucht man dazu?

Grundsätzlich ist nicht viel Werkzeug notwendig, um einen Heizkörper zu entlüften. Meist braucht es lediglich einen sog. Lüftungsschlüssel. Es gibt auch Modelle, bei denen die Lüftungsöffnung des Heizkörpers ohne Werkzeug zu öffnen ist. Bevor der Heizkörper entlüftet werden kann, müssen ein paar Dinge beachtet werden:

  • Den Heizkessel/die Brennwerttherme vorher ausschalten

  • Auch die Heizungspumpe, die das warme Wasser zum Heizkörper befördert, darf nicht laufen.

  • Den Thermostatkopf am betreffenden Heizkörper auf höchste Stufe stellen.

Zusammen mit einem Lappen und einem kleinen Gefäß zum Auffangen von Flüssigkeit kann jetzt der zuvor erwähnte Lüftungsschlüssel an der Lüftungsöffnung des Heizkörpers aufgesetzt werden. Zum Öffnen der Entlüftung drehen Sie den Schlüssel links herum. Dies sollte langsam vollzogen werden. Sobald ein Zischen zu hören ist, wird der Heizkörper entlüftet. Wenn die Luft aus dem Heizkörper entwichen ist, kommt Wasser aus der Entlüftungsöffnung. Dieses fangen Sie mit dem Tuch und/oder dem Gefäß auf. Sobald Wasser kommt, können Sie den Lüftungsschlüssel rechts herumdrehen und die Öffnung wieder verschließen. Der Heizkörper ist nun entlüftet.
Drehen Sie den Thermostatkopf wieder auf die gewünschte Stellung und schalten den Heizkessel/die Brennwerttherme wieder an. Nun sollte der Heizkörper wieder komplett warm werden und keine Energie, wegen Luft, verschwendet werden.

Wer keinen Heizungsfachbetrieb an der Hand hat und fachlichen Rat benötigt, findet Heizungsfachbetriebe der Innung in der praktischen Postleitzahlensuche unter www.fachbetrieb-shk.de

 

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